1919, nach Ende des Ersten Weltkrieges, der auch zahlreiche Opfer unter den aktiven Sängern beider Vereine gefordert hatte, löste sich der "Liederkranz" auf und etwa 50 Mitglieder traten dem "Sängerbund" bei. Statt Aufnahmegeldern wurden 16 komplette Chorlieder, Theaterrollen und sonstige Utensilien beim "Sängerbund" eingebracht.
Diese Einigkeit währte aber nur kurze Zeit. Am 09. März 1923 löste sich abermals eine kleinere Gruppe vom Verein, gab sich ebenfalls den Namen "Sängerbund", den der Hauptverein fatalerweise nicht beim Amtsgericht hatte eintragen lassen, und ließ sich am 04. April 1923 unter diesem Namen selbst ins Vereinsregister eintragen. Die 1908 geweihte und beim Fähnrich aufbewahrte Vereinsfahne wurde gestohlen.
Damit war der Hauptverein seine Fahne und seinen Namen los. Der Streit wurde schließlich vor dem Landgericht Mosbach ausgetragen und endete mit einem Vergleich. Dem stimmte die Generalversammlung am 29. Juli 1923 zu und gab sich den Namen "Sängerkranz".
Im Februar 1924 trat der „Sängerkranz“ dem Main-Tauber-Gau als Mitglied bei und wurde am 15. Mai 1924 ins Vereinsregister eingetragen.
Inzwischen liefen die Vorbereitungen für die 50-Jahr-Feier, bei der auch eine neue Vereinsfahne eingeweiht werden sollte. In der Hochinflation, am 02. September 1923, wurde mit der Fahnenfabrik Buri, Würzburg, ein Kaufvertrag über die neue Vereinsfahne abgeschlossen. Als Kaufpreis wurde kein Geldbetrag, sondern 35 Zentner Weizen vereinbart.
Der Bierumsatz auf dem Festplatz und den örtlichen Gaststätten belief sich an den Festtagen der 50-Jahr-Feier auf weit über 100 hl. Brauereimöbel, also Tische und Bänke, wurden damals für Vereinsfeste nicht zur Verfügung gestellt. Der Verein kaufte sich 8 Ster Kiefernprügel im fürstlichen Dickbuckel und zimmerte Tische und Bänke für das Fest selbst.
Trotz einer schriftlichen Vereinbarung beider Vereine und der gegebenen Zusage des „Sängerbund“ blieb dieser dem Fest fern.
Es folgen Bilder von den besagten Festtagen.
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